Sanierung eines Stadthauses in München, 2019 bis 2021

  • Blick auf Erker und Westfassade des sanierten Gebäudes

Leistungsphase 5-8

In Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalschutzbehörde wurde die Fassade des Gebäudes in der Beethovenstraße in München als Ensembles des sogenannten „Wiesenviertels“, in der Nähe der Theresienwiese, 2019 grundlegend saniert. Das Gebäude wurde ursprünglich um 1906 errichtet und zeigt die typischen Merkmale des um 1880 ausgewiesenen Villenquartiers:  Bauwerke zu „Zweiergruppen gebundenen“, 2 Stockwerke über dem Erdgeschoss, eine maximale Traufhöhe von 15m, tiefe Vorgärten und Einfriedungen aus Eisengittern auf Steinsockeln, Abstände zwischen den Gebäudeeinheiten und Verbot der Betreibung eines Gewerbes.

Im 2. Weltkrieg wurde das „Wiesenviertel“ schwer beschädigt und um 1950 in großen Teilen wieder hergestellt. Die bei der Fassadensanierung 2019 zu Tage getretene Konstruktionsweise lässt darauf schließen, dass Teile des Gebäudes noch im Originalzustand geblieben sind oder im Originalzustand 1950 wieder aufgebaut wurden. Anfang des 20. Jh. war es ein Zeichen von Modernität Stahlträger als Konstruktionselement zu verwenden.

Leider war das Gebäude vor der Sanierung 2019 in sehr schlechtem Zustand. An den Schadensfotos sieht man, dass vor allem über den Fensterstürzen der Putz aufquoll und große Risse aufwies und sogar drohte abzuplatzen. Wie sich herausstellte waren die als Fensterstürze eingebauten Stahlträger völlig verrostet. Es mussten 36 dieser Stahlträger ausgetauscht werden. Ebenso waren die Fensterbleche verrostet und mussten sämtlich erneuert werden. Das Gebäude ist gegenüber einigen Nachbargebäuden sehr viel schlichter und weniger reich verziert, jedoch durch die markante und auffällige „Puderfarbe“, die zu den Originalfarben des Jugendstils gehört, ein wichtiges historisches Element aus der Zeit Anfang des 20. Jh.